Kaleidoskop für Streicher (op. 104, 1999)
I. Adagio, II. Allegro ma non troppo, III. Sostenuto, IV. Tempo di Tango, V. Passacaglia, VI. Choral, VII. Presto
Streicher (4/4/2/2/1)
Dauer: 13 Minuten
Kammerorchester Schloss Werneck | Ulf Klausenitzer
Titel: Kaleidoskop für Streicher
Umfang: 51 Seiten
Datierung: I. - II. - III. - IV. - V. - VI. 10.3.99, VII. 3.3.99 Punto Hidalgo
Aufbewahrungsort: Bayerische Staatsbibliothek München
Vogt & Fritz (Partitur und Stimmen, Kaufmaterial!) M 2026-1824-0
Hummel hat für dieses Stück eine strenge, siebensätzige Form gewählt. Wie in einem Klangreigen wird in jedem Satz eine "Figur/Idee" bearbeitet, durchgeführt, kommentiert und variiert. Vom Adagio des 1. Satzes, über Passacaglia und Choral bis zum Presto des letzten Satzes steht so ein sehr geschlossenes, fein nuanciertes und in sich ruhendes Werk.
In sieben knappen Sätzen wird im aufgefächerten Streichersatz (4/4/2/2/1) das jeweilige Ausgangsmaterial - dem Titel entsprechend - umgesetzt. Ganz auf Klang gestellten Abschnitten stehen rhythmisch strukturierte Abläufe kontrastierend gegenüber.
Bertold Hummel
In 7 Sätzen wird versucht, den Titel in musikalische Strukturen um zu setzen.
zu 1.) Adagio: ein allmählich aufgebauter 12-stimmiger Akkord, der am Ende des Satzes in Terztransposition wiederholt wird, gibt den Rahmen für Klangumschichtungen auf kleinstem Raum.
zu 2.) Allegro ma non troppo: ein G-Dur-Klang (in Quartsext-akkordlage) ist im ganzen etwas burlesken Satz gegenwärtig und wird harmonisch sowie rhythmisch kommentiert durch Fremdklänge und Eintrübungen.
zu 3.) Sostenuto: eine "sinfonische" Geste erfährt eine kurze Entwicklung, die sich im Verlauf des Satzes immer mehr verliert.
zu 4.) Tempo di Tango: rhythmische Pizzicati und Schlageffekte werden 2x durch vitale Tangoepisoden unterbrochen und zu einem überraschenden Schluss geführt.
zu 5.) In der Passacaglia kommt der Übertitel am sinnfälligsten zum Tragen: dauernde Veränderungen über einer gleichbleibenden Tonfolge.
zu 3) Choral: verschiedene rhythmische Klangfolien laufen nebeneinander her, dazu erklingt 5x eine Choralgeste.
zu 7.) Presto: eine unruhige, chromatische 4-Tonfolge beherrscht den Finalsatz - 2x unterbrochen durch einen lyrischen Einschub.
Das Werk entstand im Auftrag des Kammerorchesters Schloss Werneck im Jahre 1999.
Bertold Hummel