Sinfonia piccola für 8 Kontrabässe (op. 66, 1978)
I. Prolog, II. Burleske, III. Andante sostenuto, IV. Finale
8 Kontrabässe
Dauer: 23 Minuten
Heinrich Braun | Michinori Bunya | Jürgen Normann | Annette Zahn | Hans Peter Wirth | Günther Fischer | Sophia Koch | Martin Aulbach - Claus Kühnl (Dir.)
Thierry Barbé | Jeff Bradetich | Fausto Borém | Christine Hoock | Paul Ellison | Dan Styffe | Petia Bagovska | Samuel Abreu - Florian Pertzborn (Dir.)
Christine Hoock | Leon Bosch | Fausto Borem | Sandor Ostlund | Paul Ellison | Dan Styffe | João Pedro Fernandes | Ted Botsford - Florian Pertzborn (Dir.)
Titel: Sinfonia Piccola op. 66 für 8 Kontrabässe - Umfang: 54 Seiten - Datierung: I. - II. 24. Mai 78 III. 4. Juni 78 IV. 11. Juni 78 - Aufbewahrungsort: Bayerische Staatsbibliothek München
Schott Music KBB 12 / ISMN 979-0-001-15698-1
Druckfehler in Partitur und Stimme: 3. Satz, Takt 114, 3. Bass muss Violinschlüssel statt Bassschlüssel spielen
Erstausgabe: J. Schuberth Co. Hamburg, 1987
In dem Schlußstück des Abends, der "Sinfonia Piccola" von Bertold Hummel konnte das Würzburger Kontrabaß-Ensemble nochmals sämtliche Register ziehen: Flageolette, Glissandi, Zupfen, Schlagen aufs Griffbrett und auf den Instrumentenkorpus, solistisches Spiel und Zusammenspiel. Bei der Komposition, die eine Palette vom Lyrischen bis zum Jazz ausbreitete, vergaß man mitunter, dass allein Kontrabässe spielten, man glaubte eher ein großes, volltönendes Streichorchester vor sich zu haben.
Man bemerkte die Begeisterung in den strahlenden Gesichtern der jungen Kontrabassisten bei ihrem gemeinsamen Auftritt als echtes Oktett bei der "Sinfonia piccola für acht Kontrabässe" von Bertold Hummel (1925 bis 2002). Die "Sinfonia" ist eine überaus anspruchsvolle knapp halbstündige Komposition in vier Sätzen. Acht Kontrabässe formten dabei eine wunderbare Klangfülle und bewiesen, was Weber so treffend beschrieb: "Man hört und sieht den gesamten Farben- und Variantenreichtum, der auf dem Kontrabass möglich ist." Dass es das Publikum ebenso empfand, zeigte der lang anhaltende Beifall ...
Noch eindrucksvoller war der satte, zuweilen auch samtweich näselnde, tiefschwarze Klang der Instrumente, als sie – freilich erst zum krönenden Konzertabschluss – zusammen die „Sinfonia piccola“ für acht Kontrabässe von Bertold Hummel (1946–2002) interpretierten. Der ganze Raum war erfüllt von ihrer hallenden Klangwucht ...
Its worth sticking with Bertold Hummels thunderous Sinfonia piccola for moments as haunting as the final bars of the Andante sostenuto, where harmonics chime like distant church bells.
Einzelinstrument Instrumentalwerk Kammermusik für mehr als zwei Instrumente Kontrabass Opus-Werkverzeichnis Streicher
Die Sinfonia piccola op. 66 für 8 Kontrabässe entstand anläßlich des internationalen Kontrabaßseminars 1978 auf der Isle of Man. Es wird der Versuch unternommen, das Instrumentarium für sinfonische Gesten und Abläufe auszunutzen.
In 4 Sätzen gegliedert werden unterschiedliche Spielmanieren exponiert und gegensätzlichen Formabläufen zugeordnet.
Sowohl Pathos als auch Skurrilität bestimmen den Grundcharakter dieser Sinfonie "en miniature".
Bertold Hummel
Vorwort (Schott Music KBB 12)
Bertold Hummel komponierte die Sinfonia piccola im Jahre 1978 anlässlich des ersten internationalen Wettbewerbes und Seminars für Kontrabass auf der Isle of Man (Britische Inseln), wo sie von Studenten der Kontrabassklasse Günter Klaus, Hochschule für Musik Würzburg, unter der Leitung von Claus Kühnl uraufgeführt wurde.
Bertold Hummel schrieb zu seiner Komposition: „Es wird der Versuch unternommen, das Instrumentarium für sinfonische Gesten und Abläufe auszunutzen. In vier Sätzen gegliedert werden unterschiedliche Spielmanieren exponiert und gegensätzlichen Formabläufen zugeordnet. Das abwechslungsreiche Klangbild bietet Flageolette, Glissandi, Pizzicati, Schlagen aufs Griffbrett und auf den Instrumentenkorpus, solistisches Spiel und Zusammenspiel. Die musikalisch-inhaltliche Palette reicht vom lyrischen Duktus bis zum Jazz, und sowohl Pathos als auch Skurrilität bestimmen den Grundcharakter dieser Sinfonie en miniature“.
Bei der Vorbereitung der vorliegenden Ausgabe stand mir das Material der Uraufführung zur Verfügung. Unstimmigkeiten zwischen Partitur und Stimmen wurden abgeglichen und einige aufführungspraktische Details hinzugefügt. Die spieltechnischen Angaben wurden zweisprachig dargestellt.
Das Stück ist als Doppelquartett konzipiert. Folgende Bühnenaufstellung hat sich bei Aufführungen bewährt: Das Ensemble bildet, von links beginnend, einen möglichst offenen Halbkreis: Kb 4, Kb 3, Kb 2, Kb 1, Kb 5, Kb 6, Kb 7, Kb 8. Für Kontrabass 4 und 8 wird die tiefe C-Saite benötigt. Die Frage, ob für die Aufführung ein Dirigent zwingend notwendig ist, mögen die jeweiligen Ensembles selber entscheiden. Das Werk kann sowohl mit als auch ohne Dirigent aufgeführt werden.
Mit der Sinfonia piccola hat Bertold Hummel einen Grundstein für die Ensemble-Literatur des Kontrabasses gelegt. Möge diese Ausgabe Kontrabassisten aus Hochschule und Orchester zusammenkommen lassen, um gemeinsam auf der Bühne zu musizieren.
Die Präsentation und Aufführung der vorliegenden Ausgabe findet im November 2008 auf dem Internationalen Kontrabass Festival BASS´ 2008 am Conservatoire National Superior in Paris und auf dem 2. HARMOS Festival an der Hochschule für Musik ESMAE/IPP in Porto, statt. Die amerikanische Erstaufführung erfolgt im Juni 2009 auf dem Weltkongress der International Society of Bassists ISB an der Penn State University in Pennsylvania, USA.
Porto, im Juni 2008
Florian Pertzborn
Hochschule für Musik und Theater ESMAE/IPP
Porto – Portugal