Eine kleine Blasmusik (op. 61, 1976)
für 3 Trompeten und 3 Posaunen
I. Fanfare, II. Melodia, III. Intermezzo, IV. Prozession, V. Finale
Stimmen in C: 1. Stimme: Trompete, 2. Stimme: Trompete, 3. Stimme: Trompete, 4. Stimme: Posaune, 5. Stimme: Posaune, 6. Stimme: Posaune oder Tuba
Stimmen in B: 1. Stimme: Trompete oder Flügelhorn, 2. Stimme: Trompete oder Flügelhorn, 3. Stimme: Trompete oder Flügelhorn, 4. Stimme: Tenorhorn, 5. Stimme: Tenorhorn oder Baryton, 6. Stimme: Tuba oder Bassposaune
Dauer: 12 Minuten
Titel: "Eine kleine Blasmusik" in 5 Sätzen für 3 Trompeten und 3 Posaunen - Umfang: 32 Seiten - Datierung: I. 11.II.75 / II. Dorfgastein / III. 22.II.76 / IV. 15.2.75 / V. Dorfgastein 3. März 76 - Aufbewahrungsort: Bayerische Staatsbibliothek München
Schott Musik International (Partitur und Stimmen in C und B)
Partitur: BLK 314 / ISMN: 979-0-001-14189-5
Stimmen: BLK 315-1-6
Aus der Feder von Bertold Hummel stammt "Eine kleine Blasmusik" in unverkennbarer namentlicher Anlehnung an Mozarts "Kleine Nachtmusik". Musikalisch lassen sich beide Werke jedoch kaum vergleichen. Hummels Komposition erinnert in ihrem harmonischen Gestus eher ein wenig an die markigen Fanfarenklänge, die man etwa beim Einmarsch der Gladiatoren oder beim Kampf der Musketiere, aus Sandalen- oder Mantel- und Degenfilmen kennt. Das auch rhythmisch interessante Werk erklang in fein abgestufter Dynamik und gut gewählten Tempi.
Bläser Einzelinstrument Instrumentalwerk Kammermusik für mehr als zwei Instrumente Opus-Werkverzeichnis Posaune Trompete
Das Werk entstand 1976 und gehört zu dem unverwüstlichen Genre der an traditionellen Mustern orientierten "Spielmusik". "Spielmusik" bedeutet wohl Musik ohne den Anspruch, dass etwas "dahinter" oder gar "darunter" läge. Die Fünfzahl der Sätze erinnert an die Serenade (der Titel spielt auch an Mozarts berühmtes KV 525 an, das ursprünglich fünfsätzig war). Statt des zentralen Adagio in der Serenade gruppiert der Komponist hier typische Bläser-Charaktere um ein Intermezzo. Das Klangbild wird nicht zuletzt von der paarigen Besetzung (drei Trompeten, drei Posaunen) geprägt. Hummel spielt die hiermit angelegte imitative Mehrchörigkeit des öfteren aus und erweitert damit noch die geschichtliche Tiefendimension. Der mit Prozession überschriebene vierte Satz erinnert nicht nur an ein genuines Einsatzgebiet der Blasinstrumente, sondern auch an den Wechselgesang, den Urgrund der Mehrchörigkeit, und in seinem verklingenden Schluss sodann an ein berühmtes Vorgängerstück: den Pilgermarsch aus Berlioz' "Harold in Italien".
Thomas Röder
„Eine kleine Blasmusik“ (1976) von Bertold Hummel (geb.1925) orientiert sich an typischen Charaktersätzen des 19. Jahrhunderts. So mischt sich ein merkwürdig archaischer Klang mit zeitgenössischer Rhythmik.
(aus dem Programm von Brass Jericho Berlin)