Fantasia II in memoriam Pablo Casals (op. 97a, 1993)
für Julius Berger
Violoncello
Dauer: 8 Minuten
Julius Berger
Titel: FANTASIA II op. 97a - Umfang: 8 Seiten - Datierung: S.D.G. 4.Aug.93 - Aufbewahrungsort: Bayerische Staatsbibliothek München
Zimmermann Musikverlag Frankfurt ZM 30860 / ISMN M-010-30860-9
Die zweite, die üppigere Fantasie, "in memorian Pablo Casals", mischt flirrende, leuchtende Klangräume, geräuschhafte Zaubereien, hart explodierende Passagen, zarte Gespinste. Das Material ist in schlüssigen Szenen geordnet, nimmt stimmigen Kontakt zueinander auf - eine Art musikalisches Paul-Klee-Panorama, ein Fest für Bergers Virtuosität und gestalterische Souveränität.
Einzelinstrument Instrumentalwerk Kammermusik für mehr als zwei Instrumente Opus-Werkverzeichnis Violoncello
Die Fantasia II entstand im Sommer 1993 auf Anregung des Cellisten Julius Berger. Entsprechend dem Anlaß der Uraufführung, dem Kronberger Casals-Festival im gleichen Jahr, habe ich als Ausgangsmaterial die vertonbaren Buchstaben des Namens "CASA(L)S", die 'B-A-C-H"-Tonfolge sowie die erste Zeile des gregorianischen "Te deum laudamus" ausgewählt. Hinzu kommen diatonische Flageolett-Kombinationen sowie die Nutzung der Obertonreihe. Der Wechsel zwischen flageolett und ordinario, sowie arco, con sordino und pizzicato bietet die Gelegenheit, den Ton- und Klangumfang des Instrumentes auszuloten. Die permanente Variabilität des Metrums soll eine "freie Rede" ermöglichen.
In einer mehrgliedrigen Bogenform wird das Tonmaterial in der Art einer Metamorphose in sehr gegensätzliche rhythmische und klangliche Situationen gebracht. Tänzerisches wechselt mit Choralartigem, Rezitativisches mit Ariosem. Die Wiederkehr des Anfangs leitet den sich immer mehr verlangsamenden Schluß ein, der im äußersten piano verklingt.
Bertold Hummel
Die Fantasia II für Violoncello solo op. 97a konzipierte Bertold Hummel im Sommer 1993 auf Anregung des Cellisten Julius Berger. Entsprechend dem Anlaß der Uraufführung, dem Kronberger Casals-Festival im gleichen Jahr, hat der Komponist als Ausgangsmaterial die vertonbaren Buchstaben des Namens "CASA(L)S", die 'B-A-C-H"-Tonfolge sowie die erste Zeile des gregorianischen "Te deum laudamus" ausgewählt. Dieser altkirchliche Hymnus hat seinen liturgischen Ort am Morgen des Ostersonntags. In Christi Auferweckung hat Gott die tiefsten Finsternisse, Sünde und Tod, im Licht der Versöhnung und des Lebens gewendet. Von Ostern herkommend und zum ewigen Osterfest hin unterwegs verkündet der Christ und die Gemeinde der Gläubigen alle Tage und Nächte ihres Pilgerdaseins in Lob und Dank, in Klage und Bitte den Osterglauben: "Gott hat Jesus auferweckt".