Fantasia I in G für Violoncello solo (op. 77d1, 1952/1978)
für Cornelius
Violoncello
Dauer: 6 Minuten
Julius Berger
Titel: "Fantasia in G" für Violoncello solo (Neufassung) - Umfang: 3 Seiten - Datierung: 78 - Aufbewahrungsort: Bayerische Staatsbibliothek München
N. Simrock Hamburg-London (Boosey & Hawkes) ISMN M-2211-0906-4
Ein kurzes einsätziges Werk für Solocello. Wie bei den meisten unbegleiteten Cellowerken ist dieses technisch anspruchsvoll für den Interpreten, sehr wirkungsvoll und die Zeit wert, die man benötigt, seine verschiedenen Kompliziertheiten zu meistern. Der Stil ist rhapsodisch, fast improvisatorisch, mit großartigem rhythmischen Fluß und variablen Metren. Obwohl tonal ziemlich frei, gibt es dem Hörern Anhaltspunkte durch sich wiederholende Motive und die Gesamtstruktur wird klar durch die einleuchtende kurze Wiederaufnahme des Ausgangsmaterials im letzten Teil. Dieses Werk ist für das Instrument gut geschrieben und eine brauchbare Erweiterung des Repertoires.
Literaturliste des Deutschen Musikrates für den Wettbewerb "Jugend musiziert":
Schwierigkeitsgrad 3 / mittelschwierig (Mittelstufe I)
Formal ist die Fantasia I in G op. 77d ziemlich klar gegliedert. Nach der Pizzicato-Einleitung beginnt ein arioser Teil, der in der 5. Zeile (Takt 2) etwas modifiziert in der Quinte wiederholt wird, allerdings mit einem anderen Schluss. Seite 2 (2. Takt, Zeile 2) beginnt eine Art Durchführung als Mittelteil. Seite 3 (2. Zeile) beginnt die Reprise. Die Wiederholung des ariosen Themas erfolgt jetzt in der Spiegelung = Umkehrung (Zeile 4, Takt 2). Die Coda beginnt mit dem meno mosso in der drittletzten Zeile und endet mit dem Pizzicato des Anfangs, das sehr langsam genommen werden kann.
Bertold Hummel
Der Name „Fantasia“ sagt, dass mit dem Tempo etwas freier umgegangen werden kann als bei motorischen Sätzen (also könnte die Bezeichnung Achtel = 72 auch heißen Achtel = 60-80). Auch der Wechsel zwischen Arco und Pizzicato kann entsprechend behandelt werden. Sie müssen nur darauf achten, dass das Stück nicht „auseinander fällt“, d.h. es muss ein sinnvoller Zusammenhang für den Hörer spürbar sein.
Formal ist die Fantasie ziemlich klar gegliedert: nach der Pizz-Einleitung beginnt ein arioser Teil, der in der 5. Zeile (Takt 2) etwas modifiziert eine Quinte höher wiederholt wird – allerdings mit einem anderen Schluss. Seite 2 (Takt 2, Zeile 2) beginnt eine Art Durchführung als Mittelteil. Seite 3 (Zeile 2) beginnt die Reprise. Die Wiederholung des ariosen Teils beginnt jetzt in der Spiegelung = Umkehrung (Zeile 4, Takt 2). Die Coda beginnt mit dem meno mosso in der letzten Zeile und endet mit dem Pizz. des Anfangs, das sehr langsam genommen werden kann.
Bertold Hummel an Katharina Stein (12.2.1999)