Ehre sei Gott (Gloria) (1972)
Motette für vierstimmigen gemischten Chor a cappella
Vierstimmiger gemischter Chor a cappella
Dauer: 5 Minuten
Würzburger Domchor | Siegfried Koesler
Titel: "Ehre sei Gott" (Gloria) - Umfang: 8 Seiten / 12 Seiten - Datierung: 9. Juni 1972 / Neufassung: 31. Juli 72 - Aufbewahrungsort:
Schott Music C 54677 / ISMN: 979-0-001-18011-5
Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade.
Wir loben dich, wir preisen dich, wir beten dich an,
wir rühmen dich und danken dir,
denn groß ist deine Herrlichkeit.
Herr und Gott, König des Himmels,
Gott und Vater, Herrscher über das All,
Herr, eingeborener Sohn, Jesus Christus,
Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters,
du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
erbarme dich unser.
Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
nimm an unser Gebet,
du sitzest zur Rechten des Vaters,
erbarme dich unser.
Denn du allein bist der Heilige, du allein der Herr,
du allein der Höchste, Jesus Christus,
mit dem Heiligen Geiste zur Ehre Gottes des Vaters.
Amen.
Wie seinerzeit die frühen Niederländer und später im aufgehenden Barock etwa Monteverdi und Vivaldi für festliche Anlässe ein feierliches "Gloria" komponierten, so schuf Bertold Hummel für heute ein festliches "Deutsches Gloria". Das gut 5 Minuten lange Werk zeigt alles Vorzüge moderner Chormusik, ist leicht einzustudieren und kann zur Messe und als Hymnus zum Stundengebet, zum Wortgottesdienst sowie im Konzert eingesetzt werden.
Nur wenige Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, als es möglich wurde, die katholische Messe auch in den jeweiligen Landessprachen zu feiern, schrieb Bertold Hummel seine Motette "Ehre sei Gott" für vierstimmigen gemischten Chor. Sie ist ein "deutsches Gloria", folgt also in ihrem Text dem zweiten Teil des Mess-Ordinariums zwischen Kyrie und Credo. Sie kann liturgisch in eine Messe eingebaut werden, wie Bertold Hummel es grundsätzich nie verschmähte, Musik für den kirchlichen Gebrauch und auch für Laien zu schreiben. Sein deutsches Gloria beginnt rasch und freudig in einem schwingenden Dreivierteltakt und steigert sich in kurzer Zeit zum Fortissimo, um dann zu den Worten "Und Friede auf Erden" ins Piano und dem Dreihalbetakt zu wechseln. Hummel folgt in seiner Komposition den Vorbildern der Tradition: Der kontrastreiche Text wird beinahe Satz für Satz mit jeweils neuen musikalischen Gedanken gestaltet. Dabei werden die Stimmen nach alter Motetten-Art selbständig geführt, teils auch in wechselnden Paarungen miteinander gekoppelt.
(aus dem Programmheft des Usedomer Musikfestival 2008)