Peter Sadlo (27. Juni 1962 Zirndorf - 29. Juli 2016 München)


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Peter Sadlo studiert zwischen 1980 und 1984 an der Hochschule für Musik in Würzburg bei Siegfried Fink. Während dieser Zeit lernt Hummel den hochbegabten Schlagzeuger kennen. Beim ARD-Wettbewerb im Jahr 1985 steht Hummels Konzert für Schlagzeug op. 70 als Pflichtstück auf dem Programm. Peter Sadlo gewinnt den 1. Preis und verhilft diesem Schlagzeugkonzert innerhalb von 20 Jahren (1986 und 2006) in 75 ausnahmslos bejubelten Aufführungen zu großem Erfolg. In gegenseitiger Wertschätzung ihrer Kunst komponiert Bertold Hummel einige Werke für den Ausnahmepercussionisten und Peter Sadlo setzt sich immer wieder mit großem Engagement für die wichtigsten Schlagzeugkompositionen Hummels ein und dokumentiert sie in verschiedenen Rundfunk- und CD-Produktionen. In Erinnerung an Hummel komponiert Sadlo das Stück: C´era Una Volta... dedicated to Bertold Hummel for Marimba solo.


Peter Sadlo und Bertold Hummel nach einer Aufführung von op. 70 in Osnabrück am 17.4.1988


Folgende Werke bringt Peter Sadlo zur Ur- bzw. Erstaufführung:

Asiago für Schlagzeug und Violoncello, op. 107b (2001)

Quattro Pezzi für Schlagzeug solo, op. 92 (1990)

Widmung für Schlagzeug solo, op. 87g (1988)

Konzert für Schlagzeug und Orchester op. 70 (1978-1982)




Biografie:

Sadlo wuchs in Zirndorf auf, wo bereits frühzeitig seine Begabung erkannt wurde: 1967 begann er mit der klassischen Schlagzeugausbildung und bereits im Alter von zwölf Jahren erhielt er als Gastschüler Unterricht am damaligen Meistersinger-Konservatorium in Nürnberg.

An der Hochschule für Musik Würzburg studierte er bei Siegfried Fink. 1982 wurde er Solopauker bei den Münchner Philharmonikern unter Sergiu Celibidache, der ihn nachhaltig prägte.

1983 übernahm er eine Professur für Pauke und Schlagzeug an der Hochschule für Musik und Theater München, 1990 wurde er als Professor an das Mozarteum in Salzburg berufen. Nach seiner Trennung von den Münchner Philharmonikern im Jahr 1997 trat er vornehmlich als Solo-Schlagzeuger, häufig in kammermusikalischer Besetzung, etwa mit Gidon Kremer oder der Pianistin Anna Gourari, aber auch mit dem Perkussionsensemble Nexus, auf.

Neben seiner Konzerttätigkeit beschäftigte er sich auch mit den Möglichkeiten, die Klangmöglichkeiten des Instruments zu erweitern, was auch das Thema seiner Dissertation 1997 im Fach Musikwissenschaft an der Universität Bukarest war. Zahlreiche zeitgenössische Komponisten – eine speziell für Schlagzeug komponierte Literatur gibt es seit dem 20. Jahrhundert – komponierten Werke für Peter Sadlo. Des Weiteren war er aktiv in der Entwicklung neuer Instrumente (z. B. Pauke) und kreierte eine eigene Schlägelserie.

In der Nachfolge von Gidon Kremer betreute er von 2007 bis 2010 als Künstlerischer Leiter das kammermusikalisch hochkarätig besetzte Basler Festival „Les muséiques“. Zudem war er seit 2007 der künstlerische Berater der Internationalen Musikbegegnungsstätte Haus Marteau des Bezirks Oberfranken in Lichtenberg. Dort gab er seit 1989 selbst Meisterkurse für Schlagzeug und war Begründer der Konzertreihe Haus Marteau auf Reisen.

Peter Sadlo starb im Juli 2016 im Alter von 54 Jahren an den Folgen einer Nierenoperation in einem Münchner Krankenhaus.

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Sadlo 2.8.2016)