Franz Fleckenstein (8. Juni 1922 Würzburg - 5. Januar 1996 Würzburg) Zurück zur Verzeichnisliste |
Meine Werke für die menschliche Stimme konzentrierten sich während meiner Kantorenzeit in Freiburg und später in Würzburg auf die Komposition einer großen Anzahl von liturgisch gebundenen Motetten, Chorälen und Gesängen, wobei - nicht zuletzt - die persönlichen Kontakte zu den Domkapellmeistern Franz Stemmer (Freiburg i.Br.), Franz Fleckenstein und Siegfried Koesler (Würzburg) erwähnt werden müssen, die mich immer wieder beauftragten, für ihre Chöre Musik zu schreiben und auch für die Liturgie neue Gesänge zu entwerfen. Bertold Hummel 1998
Franz Fleckenstein 1968 (Foto: Karl-Heinz Geyer)
WÜRZBURGER DOMMESSE für Soli, Chor, Gemeinde und großes Orchester op. 31a WÜRZBURGER DOMMESSE für Soli, Chor, Gemeinde, Streicher und Orgel op. 31b PROPRIUM zum Fest der Frankenapostel für Soli, Chor, Gemeinde und großes Orchester op. 32 Bertold Hummel widmete Franz Fleckenstein zum 70. Geburtstag die Motette VENI, CREATOR SPIRITUS nach dem Gregorianischen Hymnus für 2 gemischte Chöre und Orgel op. 97d BiografieFranz Fleckenstein. Geboren in Würzburg und schon als Schüler Mitglied des Knabenchors und Organist der Karmelitenkirche (Reuererkirche), hat er in Regensburg Kirchenmusik studiert, war einige Zeit Präfekt der Domspatzen und hat dort 1941 die Musikreifeprüfung abgelegt. Kriegsdienst in verschiedenen Ländern schloss sich an, nach dem Krieg Theologiestudium und 1950 Priesterweihe. Nach Kaplansjahren in Miltenberg wurde er 1953 Musikpräfekt des Kilianeums, 1960 Domvikar und nach Ostern 1961 Domkapellmeister. Er hat Würzburg 1970 verlassen, um die Leitung der Kirchenmusikschule Regensburg, später Fachakademie, zu übernehmen. In den Jahren 1974 bis 1984 war er Landespräses des Allgemeinen Cäcilienverbandes für Deutschland und wurde in zahlreiche Kommissionen und Konferenzen berufen. 1987 mit dem Eintritt in den Ruhestand ist er nach Würzburg zurückgekehrt, wo er noch seelsorgliche Aufgaben und einen Lehrauftrag für Kirchenmusik am Konservatorium übernahm. An Ehrungen erhielt er 1973 vom Vatikan den Monsignore-Titel, von der Stadt Regensburg die Albertus-Magnus-Medaille und vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz. Am 11.1.1996 wurden sein Requiem im Dom und seine Beerdigung im Stadtfriedhof Würzburg gemeinsam von Kirchenmusikschule Regensburg und Dommusik Würzburg musikalisch gestaltet. In die Zeit Fleckensteins als Domkapellmeister fiel die einschneidende Reform der Kirchenmusik durch das II. Vatikanische Konzil 1963 mit ihrer Betonung der Beteiligung der Gemeinde und der Zulassung der Landessprache. Dieser Reform hat er sich, der anfangs die Gottesdienstgestaltung seiner Vorgänger mit lateinischen Chor-Messen übernommen hatte, gestellt. In den Jahren nach 1964 wurden zuerst lateinische Messen mit Chor und Gemeinde von Gelineau, Heino Schubert und Schroeder, danach deutschsprachige Ordinarien wie die von Schieri, Heino Schubert, Rohr, Schroeder, Faulstich und Damjakob und die groß besetzte deutschsprachige Würzburger Dommesse von Hummel zur Wiedereröffnung des Domes 1967 gesungen. Am Ende seiner Tätigkeit kehrte Fleckenstein größtenteils wieder zur lateinischen Chormesse zurück, freilich mit der Prämisse, dass immer ein Ausgleich zwischen Chor- und Gemeindegesang (Lieder, Kehrverse) stattfinden muss. (aus: Siegfried Koesler: Die Würzburger Dommusik in den ersten zwei Dritteln des 20. Jahrhunderts (in: Dieter Kirsch / Ulrich Konrad (Hg.): Kirchenmusik in der Diözese Würzburg - Studien und Quellen vom 16. bis ins 20. Jahrhundert, Würzburg 2010 |