BERTOLD HUMMEL - Texte zu den Werken: Geistliches Konzert


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So kehre denn, meine Seele, zu Deiner Ruh
Geistliches Konzert in drei Teilen nach Worten des Psalters für Bariton und Orgel (1951)

I.

II.

III.

Uraufführung: 25.11.1951, Freiburg, Melanchtonkirche
Jörg Brena (Bass), Dieter Weiss (Orgel)


Aufführungsdauer: 12 Minuten

Textquelle: Romano Guardini: Deutscher Psalter. Nach der lateinischen Ausgabe Papst Pius' XII., Im Auftrag der deutschen Bischöfe;
München, Kösel-Verlag, 1950

Autograph:
Titel: Geistliches Konzert für Bariton + Orgel "So kehre denn meine Seele zu Deiner Ruh"
Umfang: 18 Seiten
Datierung: I. 23.XI.51 II. - III. 16.XI.51

Aufbewahrungsort:

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Das Geistliche Konzert entstand im Jahre 1951 und wurde im November desselben Jahres in Freiburg i. Brsg. (Melanchton-Kirche) von Jörg Brena und Dieter Weiss uraufgeführt. Hierbei dürfte es sich um eine der ersten Vertonungen der von Romano Guardini übersetzten Psalmen (München 1950) handeln. Ariose Führung der Singstimme und kontrapunktische Orgelzwischenspiele lassen  einen barocken Gestus anklingen, der sich einer für Bertold Hummel typischen Harmonik bedient.

I.

Tu mir, o Herr, mein Ende kund
und welches das Maß meiner Tage sei,
auf dass ich wisse, wie sehr ich vergänglich bin.

Du hast meinen Tagen nur wenige Spannen gegeben;
fast wie ein Nichts ist mein Leben vor Dir,
Nur einem Hauche gleicht des Menschen Bestand.

Wie ein bloßer Schatten geht er dahin,
umsonst treibt er den Lärm;
er rafft zusammen und weiß nicht, wer es einst haben wird. (Psalm 39, 5-7)

II.

Und nun: was erwarte ich noch, o Herr?
Meine Zuversicht steht fest auf Dir. (Psalm 39, 8)

Ich breite nach Dir meine Hände aus:
wie dürres Land, so dürstet nach Dir meine Seele. (Psalm 143, 6)

Denn bei Dir ist des Lebens Quell,
und in Deinem Lichte sehn wir das Licht. (Psalm 36,10)

III.

So kehre denn, meine Seele, zu Deiner Ruh,
der Herr hat Gutes an mir getan.

Er hat mir die Seele vom Tode befreit,
die Augen vom Weinen, die Füße vom Sturz.

Ich darf noch wandeln vor Gott
in der Lebendigen Land.

So kehre denn meine Seele zu Deiner Ruh. (Psalm 116,7-9)