Invocationes
für Trompete
in C und Orgel op.
68a (1978)
I.
De profundis Anfang
II. In
te Domine speravi III.
Non confundar in aeternum Uraufführung:
5. September 1978, Freiburg, Münster Unserer Lieben Frau
Gerd Zapf / Franz Lehrndorfer
Aufführungsdauer:
22 Minuten
Autograph:
Titel: Invocationes f. Trompete in C und Orgel (1978) - im Auftrag komponiert für die Orgelkonzertreihe im Münster unserer lieben Frau in Freiburg i. Brsg.
Umfang: 38 Seiten
Datierung: I. 16. Mai 78, II. 30.6.78, III. 22. Juli 78
Aufbewahrungsort: Bayerische Staatsbibliothek, München
Verlag:
Schott Musik International ED 6814 CHE
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Anrufungen: I.
"Aus der Tiefe rufe ich Herr zu dir..."
Die 1. Anrufung wird durch das Tonmaterial des Chorals: "Aus tiefer Not
schrei‘ ich zu dir" bestimmt, zuerst in Kurzmotiven, die jeweils
musikalische Entwicklungen nehmen und die sich gegenseitig durchdringen. Gegen
Ende des Satzes ("im goldenen Schnitt") wird die Choralmelodie
zitiert - Zeile für Zeile je um einen Ganzton nach oben transponiert. Die
Melodie verliert sich wieder in die Rufmotivik. II.
"Auf Dich Herr setze ich meine Hoffnung" In der 2. Anrufung
übernimmt das Soloinstrument auf einem Ton repetierend den Sprachakzent des
lateinischen Titels. Dieses Ausdrucksmittel wird während des Satzes sieben
mal wiederholt und schafft so eine klare Gliederung. Auch die melodisch und kontrapunktisch
gestalteten Zwischenteile sind vom Sprachduktus des "In te domine speravi"
bestimmt. III.
"Laß mich nicht zu Schanden werden in Ewigkeit" Die
3. Anrufung beginnt mit einem 8-tönigen Soloruf der Trompete, der in der
Folge auch in Varianten wiederkehrt und in eine Solokadenz der Trompete mündet.
Es schließt sich eine Passacaglia über dem 8-tönigen Rufmotiv
an, in der die Hauptgedanken aller drei Sätze noch einmal aufgegriffen werden. Im
äußersten piano verklingt das Werk, das im Auftrag der Freiburger
Münsterorgelkonzerte entstand und im Jahre 1978 dort uraufgeführt wurde. Bertold
Hummel Presse Orchester
10/1981 Hummel benutzt
kirchliche Klagerufe, um durch die Verbindung einer tonal, wenn auch harmonisch
und dynamisch höchst kontrastreich geführten Trompetenstimme mit einem
alle modernen Möglichkeiten des Orgelklangs (gebündelt gerichtetes Fortissimo
- clusterähnliche Ballungen - breitgefächerte Klangteppiche - verklingende
Pianissimo-Schwebungen) ausschöpfenden Gegenpol eine ausdrucksvolle
und tiefempfundene Glaubensaussage zu formulieren. Dieses packende Werk versöhnt
mit der Fülle der gewohnten Choralbearbeitungen. |