Mimis
Tastenspaß - Sechs Klavierstücke für
kleine und große Enkelkinder (1998-2002)
I. Kleine
Fanfare
II.
Gute Laune
III.
Wiegenlied
IV.
Gänsemarsch
V.
Schlaflied
VI.
Kleiner Fasnachtsmarsch
Aufführungsdauer:
6 Minuten
Autograph:
I. Titel: Kleine Fanfare für Johannes Augustin
(Hummel) zum 12. August 2001 vom Großvater
Umfang:
1 S.
Datierung:-
II. Titel: Für Johannes Augustin zum
26.5.02 vom Großvater
Umfang: 1 S.
Datierung: -
III. Titel: Wiegenlied für Sven Lukas vom
Großvater
Umfang: 1 S.
Datierung: 17.10.98
IV. Titel: Kleiner Marsch
Umfang: 1 S.
Datierung: 12.4.97
V. Titel:
Wiegenlied für Jakob zum
8.4.1996 vom Großvater
Umfang: 1 S.
Datierung: -
VI. Titel: Kleiner Fasnachtsmarsch für Mimi vom
Großvater
Umfang: 1 S.
Datierung: 26.2.1995
Verlag:
Robert Lienau Musikverlag RL 40990 ISMN M-011-40990-9
Musicaphon
M 55716
Vorwort
(Robert Lienau Musikverlag)
Liebe Mimi,
beim Durchsehen
von Großvaters Notenbergen, habe ich noch sechs kleine
Klavierstücke gefunden, die er in den letzten Jahren
seines Lebens für Euch Enkelkinder geschrieben hat.
Mit der kleinen Fanfare begrüßte er
Johannes Augustin am ersten Tag seines Erdendaseins.
Schon raffiniert, wie er die zwei Namen zu einer
hübschen Musik zusammensetzte. (Am Schluss hat übrigens
noch ein anderer Komponist unterschrieben.Vielleicht
findest du den Namen heraus?) Die zweite Komposition war
ein Lieblingsstück von ihm, denn wenn er Gute
Laune hatte, spielte er es immer wieder
stillvergnügt für sich am Klavier. Warum er für Clara
und Sven zum ersten Geburtstag ein Wiegen- bzw.
Schlaflied geschrieben hat, muss ich dir als
passionierter Babysitterin nicht weiter erklären. Beim Gänsemarsch
für Rafael und deinem kleinen Fasnachtsmarsch
hat es meinem Papa wieder mal gefallen, die
Geschicklichkeit Eurer Hände durch Übergreifen und durch
Oktavierungen in entlegenere Regionen der Tastatur
herauszufordern. Wenn du das gut übst, wirst du bald
deinen Tastenspaß haben.
Mit den besten
Wünschen
Dein Martin
Presse
NMZ Februar
2008
Diese sechs
Klavierstücke für kleine und große Enkelkinder stammen
aus der Feder Bertold Hummels (1925-2002) und sind
humorvolle Liebeserklärungen eines Großvaters in
musikalischer Form. Der Sohn Martin Hummel fungiert als
Herausgeber; schließlich fand er die Miniaturen, die aus
Freude über die Geburt der Enkel oder zu ähnlichen
freudigen Anlässen entstanden, in den Notenbergen seines
Vaters. Tatsächlich handelt es sich um witzig
illustrierte Stückchen, nicht schwer zu spielen, mit
Sinn für den Anspruch junger Menschen. Als Einstand gibt
es eine "Fanfare", darin versteckt sind
die Namen des Enkels und des Großvaters. "Gute
Laune" swingt herzerfrischend, der "Gänsemarsch"
holt schwungvoll aus, "Kleiner Fastnachtsmarsch"
tutet und trommelt frech, kontrastierend dazu
präsentieren sich "Schlaflied" und "Wiegenlied"
(wohlüberlegte Geschenke zum 1. Geburtstag ...)
Unterschiedliche Charaktere ziehen natürlich auch
besondere spieltechnische Anforderungen nach sich. Hier
lassen sie sich sicher auf recht angenehme Weise
bewältigen!
Anke Kies
Schweizer
Musikzeitung, Mai 2006
Die Stücke 2-6
sind in klarem Dur konzipiert, das aber mit
chromatischen Zusätzen reizvoll gefärbt wird, am
wirkungsvollsten in den Stücken 2 und 6. Das tonale
Empfinden des Kindes mag damit zunächst irritiert
werden, doch nur vorrübergehend. Sehr bald wird es die
Begründung dieser Zusätze einsehen und schätzen lernen.
Das erste Stück "Kleine Fanfare" geht eigene Wege: Es
folgt den musikalisch verwertbaren Buchstaben im Namen
des Enkels Johannes Augustin (Hummel), am Schluss auch
Bertold Hummels und Bachs. Es endet in E-Dur. Dass das dis
in diesem Satz als es notiert wurde, geschah
natürlich aus verzeihlichen Gründen.
Üben &
Musizieren 5/2006, Seite 63
Klavierschüler und -lehrer dürfen sich freuen: Der
Verlag Lienau hat einen neuen Band mit Stücken von
Bertold Hummel – „für kleine und große Enkelkinder“ –
herausgegeben. Es handelt sich um eine ansprechende
Fortsetzung der Sammlung Tastenspiele und auch bei Mimis
Tastenspaß sind die Illustrationen von Ulrike Müller
vergnügt und liebevoll zugleich.
Bertold Hummel studierte ab 1947 in Freiburg bei Harald
Genzmer Komposition und bei Atis Teichmanis Violoncello.
Er atmete den Geist der „Nachholeuphorie der
Heimkehrer-Generation“, wie er es selbst formulierte,
und wurde von der Aufbruchstimmung der 50er Jahre
mitgerissen. Neben Genzmer boten Hindemith, Messiaen und
später auch Strawinsky die Impulse, die Hummel am
meisten prägten.
Im Grunde genommen stellen die späten Miniaturstücke für
seine Enkelkinder eine Kompilation seines Schaffens dar.
Er selbst äußerte sich einmal: „So sehe ich für unsere
gegenwärtige Situation die Möglichkeit, die vielfältigen
Erkenntnisse geistig aufzuarbeiten – quasi in einer
Synthese dessen, was an vielseitigen Anregungen
vorliegt. Meine Liebe zur Tradition und zum sinnvollen
(subjektiv gesehen) Fortschritt hat immer meine
musikalische Sprache geprägt.“
Hummel, der sich nie zur Avantgarde zählte und dennoch
mit deren Strömungen vertraut war, verwendet in diesen
Kinderstücken ein Kaleidoskop der Kompositionsmethoden –
Reihen, Ostinati, modale Tonalitäten, Polytonalität,
Polyfonie, Jazzbausteine etc. Dabei sind die Stückchen
überaus wohlklingend und wirken keineswegs
experimentell. Umso mehr sind sie – auch durch die
ansprechenden Titel und Widmungen – geeignet, jüngeren
SchülerInnen die Horizonte der Neuen Musik zu eröffnen.
Das Vorwort von Hummels Sohn Martin bringt eine intime
Nuance mit hinein, die einen weiteren Anreiz birgt – der
Anstoß für die einzelnen Kompositionen gewinnt
plastische Gestalt. Dort heißt es z. B.: „Mit der
Kleinen Fanfare begrüßte er Johannes Augustin am ersten
Tag seines Erdendaseins.“ Nicht nur die Titel und die
Widmungen lassen Schumanns Album für die Jugend
durchscheinen. Vor allem die beiden Wiegenlieder
erinnern in ihrer Kantabilität und Intimität an die
Tonsprache dieses Komponisten.
Auch in pianistischer Hinsicht sind die Stücke
pädagogisch wertvoll. Die SpielerInnen erschließen den
Klavierraum, überkreuzen die Hände, lassen Melodien in
andere Lagen wandern, fügen im Notenfluss einzelne Töne
zum Cantabile zusammen oder lassen einfach flott und
wohlartikuliert die Finger laufen – und dies alles mit
einer vom Komponisten wohldurchdachten Einfachheit, die
an keiner Stelle überfordert.
Mimis Tastenspaß richtet sich an SchülerInnen der oberen
Elementarstufe – Kinder („jüngere und erwachsenere“) und
jung gebliebene Ältere gleichermaßen – und vermag wohl
jeden mit seiner schillernden Musizierfreude zu
begeistern.
Barbara Pikullik
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