BERTOLD HUMMEL - Texte zu den Werken: opus 66 Zurück zur Verzeichnisliste |
Sinfonia piccola für 8 Kontrabässe, op. 66 (1978) I. Prolog Anfang II. Burleske Anfang III. Andante sostenuto IV.
Finale
Uraufführung:
31. August 1978, Isle of Man (Great Britain), Erin Arts Center Französische
Erstaufführung: 2. November 2008, Paris, Conservatoire de Paris Amerikanische
Erstaufführung: 12. Juni 2009, Penn State, University Aufführungsdauer: 23 Minuten Autograph: Druckfehler in Partitur und Stimme: III. Andante sostenuto: Takt 114, 3. Bass muss Violinschlüssel statt Bassschlüssel spielen
DC Mozarteum Salzburg Video: Hummelwerke auf youtube Foto einer Aufführung in Frankfurt 1979 (linke Seite: Claus Kühnl, Günter Klaus, Bertold Hummel) Plakat für Hummels Kontrabasswerke The Hummel Bass Ensemble Project
Die
Sinfonia piccola op. 66 für 8 Kontrabässe entstand anläßlich
des internationalen Kontrabaßseminars 1978 auf der Isle of Man. Es wird
der Versuch unternommen, das Instrumentarium für sinfonische Gesten und Abläufe
auszunutzen. Bertold Hummel
Vorwort
(Schott Music KBB
12) Bertold
Hummel komponierte die Sinfonia piccola im Jahre 1978 anlässlich
des ersten internationalen Wettbewerbes und Seminars für Kontrabass auf der
Isle of Man (Britische Inseln), wo sie von Studenten der Kontrabassklasse Günter
Klaus, Hochschule für Musik Würzburg, unter der Leitung von Claus Kühnl
uraufgeführt wurde. Bertold
Hummel schrieb zu seiner Komposition: „Es wird der Versuch unternommen, das
Instrumentarium für sinfonische Gesten und Abläufe auszunutzen. In vier
Sätzen gegliedert werden unterschiedliche Spielmanieren exponiert und gegensätzlichen
Formabläufen zugeordnet. Das abwechslungsreiche Klangbild bietet Flageolette,
Glissandi, Pizzicati, Schlagen aufs Griffbrett und auf den Instrumentenkorpus,
solistisches Spiel und Zusammenspiel. Die musikalisch-inhaltliche Palette reicht
vom lyrischen Duktus bis zum Jazz, und sowohl Pathos als auch Skurrilität
bestimmen den Grundcharakter dieser Sinfonie en miniature“. Bei
der Vorbereitung der vorliegenden Ausgabe stand mir das Material der Uraufführung
zur Verfügung. Unstimmigkeiten zwischen Partitur und Stimmen wurden abgeglichen
und einige aufführungspraktische Details hinzugefügt. Die spieltechnischen
Angaben wurden zweisprachig dargestellt. Das
Stück ist als Doppelquartett konzipiert. Folgende Bühnenaufstellung
hat sich bei Aufführungen bewährt: Das Ensemble bildet, von links beginnend,
einen möglichst offenen Halbkreis: Kb 4, Kb 3, Kb 2, Kb 1, Kb 5, Kb 6, Kb
7, Kb 8. Für Kontrabass 4 und 8 wird die tiefe C-Saite benötigt. Die
Frage, ob für die Aufführung ein Dirigent zwingend notwendig ist, mögen
die jeweiligen Ensembles selber entscheiden. Das Werk kann sowohl mit als auch
ohne Dirigent aufgeführt werden. Mit
der Sinfonia piccola hat Bertold Hummel einen Grundstein für
die Ensemble-Literatur des Kontrabasses gelegt. Möge diese Ausgabe Kontrabassisten
aus Hochschule und Orchester zusammenkommen lassen, um gemeinsam auf der Bühne
zu musizieren. Die
Präsentation und Aufführung der vorliegenden Ausgabe findet im November
2008 auf dem Internationalen Kontrabass Festival BASS´ 2008 am Conservatoire
National Superior in Paris und auf dem 2. HARMOS Festival an der Hochschule für
Musik ESMAE/IPP in Porto, statt. Die amerikanische Erstaufführung erfolgt
im Juni 2009 auf dem Weltkongress der International Society of Bassists ISB an
der Penn State University in Pennsylvania, USA. Porto,
im Juni 2008
Presse Frankfurter Allgemeine Zeitung 20.1.1979 In dem Schlußstück des Abends, der "Sinfonia Piccola" von Bertold Hummel konnte das Würzburger Kontrabaß-Ensemble nochmals sämtliche Register ziehen: Flageolette, Glissandi, Zupfen, Schlagen aufs Griffbrett und auf den Instrumentenkorpus, solistisches Spiel und Zusammenspiel. Bei der Komposition, die eine Palette vom Lyrischen bis zum Jazz ausbreitete, vergaß man mitunter, dass allein Kontrabässe spielten, man glaubte eher ein großes, volltönendes Streichorchester vor sich zu haben.
Schwarzwälder Bote 22.6.2018 Man
bemerkte die Begeisterung in den strahlenden Gesichtern der jungen
Kontrabassisten bei ihrem gemeinsamen Auftritt als echtes Oktett bei
der "Sinfonia piccola für acht Kontrabässe" von Bertold Hummel (1925
bis 2002). Die "Sinfonia" ist eine überaus anspruchsvolle knapp
halbstündige Komposition in vier Sätzen. Acht Kontrabässe formten dabei
eine wunderbare Klangfülle und bewiesen, was Weber so treffend
beschrieb: "Man hört und sieht den gesamten Farben- und
Variantenreichtum, der auf dem Kontrabass möglich ist." Dass es das
Publikum ebenso empfand, zeigte der lang anhaltende Beifall ...
Pforzheimer Zeitung 11.10.2017 Noch eindrucksvoller war der satte, zuweilen auch samtweich näselnde, tiefschwarze Klang der Instrumente, als sie – freilich erst zum krönenden Konzertabschluss – zusammen die „Sinfonia piccola“ für acht Kontrabässe von Bertold Hummel (1946–2002) interpretierten. Der ganze Raum war erfüllt von ihrer hallenden Klangwucht ...
The Strad Magazine, August 2017 Its
worth sticking with Bertold Hummels thunderous Sinfonia piccola for
moments as haunting as the final bars of the Andante sostenuto, where
harmonics chime like distant church bells.
Literatur-Tipp: Claus Kühnl: Dunkle
Frage (2003) für vier Kontrabässe |