BERTOLD HUMMEL - Texte zu den Werken: Elegie


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Elegie für Viola und Klavier (1999)

 

Aufführungsdauer: 5 Minuten

Autograph:
Titel: Elegie f. Viola und Klavier nach op. 103b
Umfang: 3 Seiten
Datierung: -
Aufbewahrungsort: Bayerische Staatsbibliothek, München

Verlag: Schott Music VAB 78 / ISMN: 979-0-001-18174-7

Druckausgabe
Manuskript


Vorwort (Schott Music VAB 78)

Als Bertold Hummel am 11. August 1999 den Mittelsatz (II. Elegie) seines Concertino classico für Violine und Klavier oder Streichorchester op. 103b komponierte, herrschte über Europa eine Sonnenfinsternis, wie er am Ende der Komposition vermerkte. Vielleicht rückte er deshalb con sordino das wehmütige finnische Volkslied "Tuoll' on mun kultani" in den Fokus dieser kleinen Elegie. Er kannte es schon seit seiner Studentenzeit und unter dem deutschen Titel „Über den Berg ist mein Liebster gezogen“ hatte es damals in der Korrespondenz mit seiner künftigen Ehefrau poetische Bedeutung. Für seine Bratsche spielende Schwiegertochter Andrea bearbeitete er - wahrscheinlich im Jahr 2000 - das leicht zu realisierende Werk zu einem eigenständigen Konzertstück für Viola und Klavier.

Martin Hummel, November 2011


Beschreibung (Schott Music)

Mit seinem 1999 komponierten „Concertino classico“ ermöglicht es Bertold Hummel Geigenschülern mit noch geringen technischen Fertigkeiten, ein komplettes kleines Violinkonzert zu spielen. Der 2. Satz daraus, die Elegie, ist nun auch als Einzelausgabe für Bratsche und Klavier erhältlich. Wehmütig und sanft ist die Melodie des finnischen Volksliedes, das die thematische Grundlage des Satzes bildet: ein kurzes einfaches Thema, das vorgestellt und anschließend variiert wird. Um das Stück zu meistern, genügt in der Bratschenpartie die Beherrschung der ersten Lage, und auch der Klavierpart ist einfach zu spielen. Ein perfekt geeignetes Stück für Schülerinnen und Schüler, Wettbewerbe und  für die Hausmusik.


Finnisches Volkslied (Nachdichtung: Gisela Tiedge)

Über den Berg ist mein Liebster gezogen,
weit übers Meer ist mein Falke geflogen.
Wenn er gedächte der heimlichen Nächte,
dann kehrte er zurück.

Hinter dem Salzmeer im goldenen Schlosse
tränkt er dem König die stampfenden Rosse.
Wenn er gedächte der heimlichen Nächte,
dann kehrte er zurück.

Schön wie der Morgen auf waldigen Auen,
strahlt er hervor aus den Rittern und Frauen.
Wenn er gedächte der heimlichen Nächte,
dann kehrte er zurück.

Liebliche Jungfraun, was lacht ihr dem Schönen.
Nie wird sein Herz sich an eures gewöhnen,
wenn er gedächte der heimlichen Nächte,
dann kehrte er zurück.

Ach ich vergehe vor Kummer und Schmerzen,
möchte mit tausend Armen ihn herzen!
Doch er gedenkt nicht der heimlichen Nächte
und kehret nicht zurück.

Originalfassung des Volksliedes: