BERTOLD HUMMEL - Texte zu den Werken: opus 82a Zurück zur Verzeichnisliste |
Trio für Trompete in C, Schlagzeug und Klavier, op. 82 a (1984) II.
Uraufführung:
16. Mai 1984, Rothenburg ob der Tauber, Reichsstadthalle Aufführungsdauer: 12 Minuten Autograph:Titel: Trio für Trompete, Schlagzeug und Klavier (1984) op. 82a Umfang: 31 Seiten Datierung: I. 27.2.84 II. 18. April 84 Neufassung 11. Juni 84 Aufbewahrungsort: Bayerische Staatsbibliothek München Verlag: Zimmermann Musikverlag Frankfurt ZM 28760 / ISMN M-010-28760-7
Video: Hummelwerke auf youtube Literaturliste
des Deutschen Musikrates für den Wettbewerb "Jugend musiziert":
Das
Trio für Trompete in C, Schlagzeug und Klavier, op. 82 a entstand
anläßlich der Eröffnung eines internationalen Symposiums in Rothenburg
ob der Tauber im Jahre 1984. Bertold Hummel
Meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn ein Komponist
den Auftrag erhält, zu irgendeinem Anlaß ein Musikstück zu komponieren, so
folgt der Zusage schnurstracks die Überlegung: An wen richtet sich das Werk,
wer sind die Zuhörer, in welchem Zusammenhang kann das Werk mit dem Anlaß
gebracht werden. Zum Verständnis des Werkes soll folgendes gesagt sein: Ich hatte die Aufgabe, den Gemälden und Bildern, die hier unter dem Titel "Der neue Weg" ausgestellt werden, ein musikalisches Pendant gegenüberzustellen. Ich bekam einige der Arbeiten in Fotografien übersandt - konnte jedoch nur bedingt direkte musikalische Anregungen davon beziehen. So kam ich nach einigem Nachdenken auf die Idee, Gebrauch zu machen von der Möglichkeit, in irgendeiner Weise Tonnamen, die mit dem heutigen Anlaß in Verbindung zu bringen sind, zu benützen. Schon viele Komponisten haben ein solches Verfahren angewandt Ich erinnere an B-A-C-H in der "Kunst der Fuge" von J.S.Bach, oder an die ABBEGG-Variationen von Robert Schumann. Ein volkstümliches Beispiel wäre der Kanon: C-A-F-F-E-E - trink nicht so viel Kaffee, der Ihnen sicherlich aus der Schulzeit noch bestens bekannt ist. So habe ich das ganze Tonmaterial meines Stückes abgeleitet von den Tonnamen H-D-E-G-S-E-A. Dies sind die vertonbaren Buchstaben des Medikaments HYDERGIN-SPEZIAL - Ihnen allen sicherlich nicht ganz unbekannt! Als Tonfolge ohne kompositorische Verarbeitung hört sich diese Tonreihe wie folgt an: [Hörbeispiel 1] In einer musikalischen Bearbeitung etwa so: [Hörbeispiel 2,3,4,5,6]. Eben angesprochene Tonfolge ist wie gesagt dem gesamten Werk zugrunde gelegt. Im 1. Satz sind amorphe Klangflächen und Kurzmotive bei verhältnismässig ruhiger Bewegung vorherrschend. U.a. wird eine Bluesartige Melodie erkennbar, bevor der Satz im äussersten pp verhaucht. Im 2. Satz wechseln rhythmisch akzentuierte Abschnitte in Rondoform mit lyrisch, cantablen Einschüben. Auch improvisatorische Passagen finden Berücksichtigung; so gibt eine Kadenz dem Schlagzeuger kurz vor Ende des Werkes, die Möglichkeit, sein Instrumentarium eindringlich vorzustellen. Ich hoffe, daß Sie der Uraufführung des nun folgenden Werkes die entsprechende Aufgeschlossenheit entgegenbringen und möglicherweise sogar ein wenig das Gefühl haben, daß Sie zu einem Teil Mitautoren des Musikstückes sind - zumindest soweit dies die abgeleitete Tonfolge betrifft. Dauer etwa 15 Minuten. Als quasi symbolische Geste, darf ich Ihnen Herr Dr. Schneider - als dem Auftraggeber - die 1. gebundene Partitur meines Werkes "VIA-NOVA" übergeben.
Auszug aus der Dissertation von John Adler: Expanding the trumpet repertoire: A pedagogical
exploration of four diverse works for trumpet by Bertold Hummel, James
Miley, Karl Pilss, and Joseph Turrin, University of Miami, 2009
Presse Percussive Notes /
February 1995 Dieses
zwei-sätzige Werk sieht ein umfangreiches Schlagwerk vor. Darunter sind Bongos,
Tom Toms, Templeblocks, fünf Becken (eine mit Nieten), eine Cup-Chime, (Cup-Gong?),
Röhrenglocken, Gong, Tam Tam, Vibrafon und Kleine Trommel. Obwohl das Aufgebot
nicht klein ist, ist die dazu notwendige "Choreographie" relativ leicht.
Saarbrücker Zeitung, 28. September 2005 Hummels Trio für Trompete (Robert Hofmann), Schlagzeug (Mikchael Gärtner) und Klavier (Oliver McCall) überzeugte ausdrucksstark mit vielen schönen motivischen Lichtblicken und interessanten perkussiven Zusammenklängen von Klavier und Schlagwerk.
ITG Journal / September 1998 In
Bertold Hummels Trio op. 82a für Trompete, Klavier und Schlagzeug, spielte
Scott mit Energie und Raffinesse und stellte hervorragende Meisterschaft seines
Instruments unter Beweis. Das Stück selber nutzte diese Kombination von Instrumenten
sehr gut aus und wechselte sehr effektiv zwischen Stimmungen. |