Sonatine
I für Violine und Klavier op. 35a (1969)
I.
Maestoso II.
Elegie III.
Finale vivace Widmung: Meinen Sohn Florian! Uraufführung: Würzburg
Monika Fritsch / Susanne Fritsch
Aufführungsdauer:
6 Minuten Autograph:
Titel: Sonatine für Violine u. Klavier
Umfang: unvollständig
Datierung: -
Verlag:
N. Simrock Hamburg-London (Boosey & Hawkes) EE 5463 / ISMN 979-0--2211-2255-1
Conventus
Musicus CM 102
stringendo
music Literaturliste
des Deutschen Musikrates für den Wettbewerb "Jugend musiziert":
Schwierigkeitsgrad 2/leicht - mittelschwierig (Unterstufe III) Die
Sonatine habe ich für einen meiner Söhne geschrieben, quasi als Übeanreiz.
Der 1. Satz folgt dem Sonatenschema mit zwei Themen - Durchführung und Reprise
(alles natürlich auf knappstem Raum). Im 2. Satz erhebt sich über einem
Seufzermotiv der Klavierbegleitung arienhaft die mit Dämpfer gespielte Solostimme.
Im 3. Satz - einem Rondo mit 2. Marschtema stehen rhythmische Elemente im Vordergurund. Bertold
Hummel (1977) Die
Sonatine für Violine und Klavier op. 35a entstand 1969 und
gehört neben dem Konzert für Schlagzeug op. 70 zu den bekanntesten Werken
Bertold Hummels. Die Noten wurden tausendfach in alle Welt verkauft. Durch ihre
warme Melodik und zündende Rhythmik spricht sie die "jungen Spieler"
auf besondere Weise an.
Sie
beginnt mit einem kraftvollen Maestoso-Satz. Die Klangfülle
des ersten Themas wird von einem lyrischen Seitenthema reizvoll kontrastiert.
Die Reprise endet mit einem impulsiven Fugato. Der zweite Satz Elegie
besteht aus einer einzigen gefühlvoll empfundenen Melodie. Der sonore Geigenklang
schwebt gleichsam über den sphärischen Klängen des Klaviers. Im
virtuosen Finale vivace findet die Sonatine ihren Höhepunkt.
Spielerische Leichtigkeit, Marschrhythmen und dramatische Steigerungen lösen
einander in schneller Folge ab. Die Coda führt in wilden Arpeggien zum Schluß. (...)
Einige Jahre später begleitete ich meinen Sohn bei einem Schülerkonzert
am Klavier. Er hatte Hummels Sonatine für Violine und Klavier zu spielen
und war richtig stolz, dieses Stück mit den zum Teil äußerst komplizierten
Rhythmen knacken zu können. "Das grooved ja richtig!" war das Schönste,
was ein Junge zu dieser Musik sagen konnte. Mich beeindruckte die Komposition
wegen ihres geradezu frechen Umgangs mit dem musikalischen Material, mich faszinierte,
wie Hummel Elemente des Jazz einbezog und Jugendliche zur Neuen Musik hinzuführen
verstand. Wilfried Hiller
(CD-Booklet der Tastenspiele beim Label MUSICAPHON, 2005) Manchmal
zu seinem Leidwesen wird der 1925 im badischen Hüfingen geborene Komponist
mit einem Stück identifiziert, das selbst für jüngere Spieler relativ
leicht realisierbar und dabei fulminant klingend, ungeahnte Popularität erlangt
hat und bei musikalischen Wettbewerben mit Streicherbeteiligung landauf, landab
immer wieder als das pädagogische Standardwerk des zwanzigsten Jahrhunderts
zum Einsatz kommt. Diese Sonatine für Violine und Klavier op. 35a von 1969
ist dabei nur ein markantes Beispiel aus einer ganzen Reihe pädagogisch motivierter
Werke aus Hummels Feder, die aus der Notwendigkeit entstanden sind, die eigene
Nachkommenschaft - sechs Söhne und mittlerweile 15 Enkel wurden es schließlich
- und die Schüler seiner auch heute noch als Violinpädagogin sehr gefragten
Ehefrau Inken mit spielbarer Literatur zu versorgen, die den Weg zur Beschäftigung
mit der Musik des zwanzigsten Jahrhunderts öffnen sollte. Wir Musikpädagogen
greifen regelmäßig dankbar auf diesen großen Fundus an guter
Musik zurück. Michael
Corßen (aus "Bertold Hummel und die Sonatine",
Programmheft der Musikschule Gütersloh, 2000) Presse Frankfurter
Allgemeine Zeitung 27.3.2002 Die
Sonatina von Bertold Hummel war ein mitreißendes Zwischenspiel, in
dem ungarische Klänge und Rhythmen in kurzweiliger Weise miteinander verbunden
waren.
Literatur-Tipp
Claus Kühnl: Die Sonatinen von Bertold Hummel
Erstausgabe: Bertold Hummel: Sonatine für Violine und Klavier, EE 3339 N. Simrock, Hamburg 1970
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