BERTOLD HUMMEL - Texte zu den Werken: opus 16 Zurück zur Verzeichnisliste |
Missa Cantabo Domino für vierstimmigen gemischten Chor a cappella, op. 16 (1958) II. Gloria III. Credo V. Agnus Dei
Uraufführung: 18. Januar 1959, Weil am Rhein, Kuratie Weil-Friedlingen Geistlicher Chor der Pädagogischen Akademie I Freiburg / Alfons Hug Aufführungsdauer: 14 Minuten Verlag: Schott Music C 53087 / ISMN: M-001-15431-4Video: Hummelwerke auf youtube Die
Missa Cantabo Domino op. 16 für vierstimmigen gemischten Chor
a cappella wurde im Jahre 1958 für eine Messliturgiefeier einer kath. Studentengemeinde
in Freiburg im Breisgau komponiert. Die Komposition sollte von einem Laienchor
ohne allzugroße Mühe aufführbar sein. Sie ist daher von exemplarischer
Kürze und Prägnanz und verzichtet bis auf wenige Ausnahmen auf Textwiederholungen.
Bei
der Ausführung (besonders bei Gloria und Credo) Ist großer
Wert zu legen auf einen fließenden Rhythmus unter Beachtung eines natürlichen
Wortakzents, wobei die Notenwerte, wie in der Gregorianik, erhalten bleiben. Die
Dynamik ordnet sich weitgehend der Textdeklamation unter. Bertold Hummel
Presse Musica Sarcra, Mai/Juni 2009 Bereits im Jahr 1958 ist diese nun bei Schott vorgelegte Messe entstanden. Das komplette Oridnarium Missae wird in relativ knapper Form vertont. Große Aufmerksamkeit hat der Komponist der Textverständlichkeit gewidmet. Wer Kompositionen von Bertold Hummel kennt, sieht auch hier den Willen zur Abwechslung in den Strukturen, die aber durch den typischen, von Stimmkoppelungen und Reibeklängen geprägten Klang zur Einheit zusammen gefügt werden. Besonders das Gloria überzeugt in dieser originellen Form. Ob der Satz im Vorwort "Das Stück sollte von einem Laienchor ohne allzu große Mühe aufführbar sein." richtig ist, entscheidet wie immer der konkret ausführende Chor und nicht zuletzt die Herangehensweise der Chorleitung. Ganz leicht ist das Stück nicht, aber die Arbeit an Intonation und vom Wortakzent gezeugter Deklamation lohnen sich. Robert Göstl
Südkurier Donaueschingen, 22. Oktober 2012 Horst Fischer
Musik und Altar, Januar 1959 Als eine sympathische Ausnahme muß vorweg Bertold Hummels Missa "Cantabo Domino" genannt werden. Hier sind die Forderungen der Kirche nach Vordergründigkeit des Textes aufs glücklichste mit einer zeitgemäßen Klanglichkeit und der einfachen Ausführbarkeit vermählt. Die häufigen Stimmverdopplungen und Versikelwiederholungen garantieren zudem mit den eingängigen Linien (diese halten sich stets in den besten Stimmlagen) eine kurzfristige Probenarbeit. Der Kenner findet (im Credo) Anklänge an Strawinskys Messe. Die beispielhaft gestaltete, gut lesbare Partitur ist auch für kleinere Chöre bestens zu empfehlen. H.L. Schilling
Weil am Rhein 1958 Bei seinem sonntäglichen Besuch in Weil hat der "Geistliche Chor" der Pädagogischen Akademie Freiburg im Hochamt der Pax-Christi-Kuratie die neue Messkomposition "Cantabo Domino" des jungen Freiburger Komponisten Bertold Hummel gesungen. Dieses für vierstimmig gemischten Chor geschriebene Werk passte sich nahtlos in die liturgische Gestaltung des Gottesdienstes ein und bildet mit dem von der Schola vorgetragenen gregorianischen Propriengesängen eine bewußt aneinander angeglichene stilistische Einheit. Hummels Werk ist knapp in seiner melodischen Formulierung und hält sich streng an eine vordergründige Verständlichkeit des Textes; es ist stets bedacht, dass die Wortverkündigung Ausgangspunkt und die immer wieder anzustrebende Mitte der für den liturgischen Dienst bestimmten Musik zu sein hat. Die harmonische Komponente tritt hinter andere Funktionen etwas zurück. Im Credo, wo die vier Chorstimmen gleichrhythmisch in einer langen Akkordkette geführt sind, bekommt sie dann mehr Gewicht.
Erstausgabe: Musikverlag Alfred Coppenrath, Altötting 1958 |