BERTOLD HUMMEL - Texte zu den Werken: opus 106 Zurück zur Verzeichnisliste |
Quintett für Oboe, Klarinette in B, Horn in F, Fagott und Klavier, op. 106 (2001)
I. Reminiszenzen II. Rezitativ mit Choral Anfang III. Capriccio Anfang
Uraufführung:
19. September 2001, Straubing, Sparkassensaal Aufführungsdauer: 17 Minuten Autograph:Titel: Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette in B, Horn i.F und Fagott Umfang: 28 Seiten Datierung: I. 25.3.01 II. - III. 3.5.01 Aufbewahrungsort: Bayerische Staatsbibliothek, München Verlag: Vogt & Fritz (Partitur und Stimmen) VF 1369-01 / ISMN: M 2026-0256-0
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Der 2. Satz, Rezitativ mit Choral, gibt den Einzelinstrumenten Gelegenheit, die choralartigen Abschnitte zu kommentieren. Dreimal klingt jeweils am Ende einer Choralzeile der 1. Takt des Larghettos (K.V. 452) an, kurz vor Satzende einmal im Mozart-Originalklang. Das Capriccio (3. Satz) beginnt mit einer signalartigen Einleitung, auf welche ein tänzerisches Thema folgt, das mit seiner variablen Metrik den ganzen Satz beherrscht. Es wird verschiedentlich, einmal durch einen Walzer, später durch eine choralartige Episode, sowie durch eine Metamorphose der Einleitungstakte unterbrochen. Dem vermeintlichen Schluss wird noch ein kleines musikalisches Fragezeichen angefügt. Bertold Hummel Auftragswerk des Bluval-Festivals 2001
Presse OBOE-FAGOTT Nr. 68 (2002) Das Quintett
op.106, als Auftragswerk für das BIuval-Festival 2001 geschrieben und am
19.9.2001 in Straubing uraufgeführt, stellt da ganz andere Ansprüche.
Es ist in der klassischen Besetzung von Beethovens op. 16 und Mozarts KV 452 geschrieben,
bezieht sich auch direkt darauf, indem es im 2.Satz "Rezitativ mit Choral"
Mozart abwandelt und am Ende auch direkt zitiert. Eberhard
Holbein
Straubinger Zeitung 21.9.2001 Man lernte angesichts der enormen Herausforderung - Vorbild und Anregung zur Komposition bildete Mozarts berühmtes Quintett KV 452 - einen ganz anderen Hummel kennen, einen, der die für ihn kennzeichnende enorme Bandbreite der Musikalität und die Vielfalt seiner Schaffensmethoden wie in einem Brennspiegel vereinigt. Wie gut er speziell für Bläser zu schreiben versteht, dokumentiert ein reiches Segment seines Gesamtwerkes, man denke nur an seine Saxophon-Quartette. Hummels op. 106 mit kurzen eingelagerten Mozart-Zitaten geizt nicht mit auch in anderen seiner Kompositionen aufzufindenen Vorzügen: Spannungsreiche Metamorphose des Materials, verknüpft mit markanter Rhythmik vor allem im Kopfsatz, Gebenüberstellung recht unterschiedlicher musikalischer Zustände von simpel bis hochartifiziel, ganz allgemein reiche Klangphantasie in stimmiger Balance. Man kann dem Werk nur wünschen, dass es nicht überwiegend ein Schubladendasein führt. |