Klaus Ospald *1956


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Römischer Schlaf I für Mezzosopran, Alt, 2 Flöten, 4 Celli, Klavier, Vibraphon, Percussion, Lautsprecher und Tonband (1985)


Uraufführung: 24. April 1985, Würzburg, Hochschule für Musik
Susanne Pfitschler / Kathirn Pfeifer / Renate Schmitt / Jürgen Schmitt / Armin Fuchs / Juan Manuel Chavez / Juliane Borsodi / Johannes Klier / Jürgen Röder / Friederike Jung / Thomas Ondrushek / Johannes Beer / Bernd Lorey / Klaus Ospald / Hermann Beyer

Aufführungsdauer: 20 Minuten

Verlag: -


Una statua di cera solo, solo indurita ...
Pasolini

Es verdad que vuela de noche sobre mi patria un cóndor negro?
Dondé van las cosas del sueño? Se van al sueño de los otros?
Fue adonde a mí me perdieron que logré por fin encontrarme?
Porque anduvimos tanto tiempo creciendo para separarnos?
Y si el alma se mi cayo porqué mi sigue al esqueleto?
Donde está el nino que yo fin sique adentro de mi o se fin?"
Neruda

... muta nel cuore del linguaggio
Pasolini

... la coszienza che non perdona
Sembro provare odio, e invece scrivo dei versi pieni di puntuale amore.
Pasolini

Die Außenwelt der Innenwelt
oder auch
die Innenwelt der Innenwelt der Außenwelt
und die Verschlingungen
wie das Verschlungensein
wenn ich nur außen und innen geschehe
geschieht alles in mir
unentrinnbar
unentwirrbar
sind die Verwirrungen
innen und außen
was ist
ist
was
ist (...).
W. Schulz


Römischer Schlaf I wurde mit dem Kompositionspreis 1986/87 der Stadt Stuttgart ausgezeichnet

 

Klaus Ospald, 1956 in Münster geboren, studierte Komposition zunächst bei Jürgen Ulrich an der Hochschule für Musik Detmold, anschließend von 1979 bis 1986 bei Bertold Hummel an der Hochschule für Musik Würzburg, an der er 1986 das Studium mit dem Meisterklassendiplom abschloss und seither Musiktheorie und Gehörbildung unterrichtet. 1985 erhielt er ein Stipendium an der Cité des Arts Paris, 1987 nahm er ergänzende Studien bei Helmut Lachenmann auf.

Ospald erhielt u.a. den Förderpreis der Landeshauptstadt Stuttgart, den Staatspreis des Freistaates Bayern und den XXIII. Premio Leonardo da Vinci. Uraufführungen seiner Werke gab es u.a. bei den Darmstädter Ferienkursen, den Donaueschinger Musiktagen, beim Steirischen Herbst Graz und der Münchner Biennale.

Beschäftigt man sich mit der Musik Klaus Ospalds, nimmt man rasch ihre große Sprachhaftigkeit wahr. Dieser Eindruck stellt sich nicht nur dadurch ein, dass viele seiner Kompositionen Texte vertonen, integrieren oder von ihnen inspiriert worden sind - das Spektrum reicht hier sehr weit, wenn auch die zumindest zeitweise Bevorzugung subversiv-sarkastischer Gedichte (etwa diejenigen Konrad Bayers), die zu virtuosen Sprechkunststücken ausgestaltet werden, evident ist. Eher gibt die häufig anzutreffende Einlagerung von Text oder Textpartikeln in instrumentale Linien (wodurch diese im Wortsinn zu reden beginnen und sich an einem wie auch immer gestalteten Diskurs beteiligen) einen Hinweis auf die hinter den unverwechselbaren Rhythmusformungen und dem expressiven Gestus der Tonhöhenkonturen seiner Musik stehenden Antriebskräfte: Derselbe Gestus und dieselbe Intensität sind es auch, die Ospalds reiner Instrumentalmusik ihre Plastizität verleihen und dem Hörer den Eindruck vermitteln, ihm werde etwas durchaus sprachlich Fassbares mitgeteilt. Neben der Rhythmik, die mitunter als das vorherrschende Element erscheinen mag, zwischen den Polen des beinahe Erstarrens und getriebener Gehetztheit viele Zustände kennt und den Verläufen der Kompositionen oft etwas gleichsam Szenisches gibt, ist es die spezifische Klanglichkeit und Färbung der zeitlichen Verläufe, die den semantischen Eindruck vielfach verstärkt. In den jüngsten Werken scheinen diese Komponenten in noch größerem Gleichgewicht zu stehen und vor allem das Aushorchen des klanglich Elementaren - bis hin zu Zuständen, für die Gustav Mahlers Bezeichnung "Naturlaut" angemessen wäre - noch mehr Raum zu erhalten.